Guten Tach allerseits,
hier kommt eine Neuvorstellung: Christian, 46 Jahre alt, aus Kaiserslautern.
Der Puzzelevirus befiel mich schon in der Kindheit, er kam in Form eines Riesenpuzzles (damalige Wahrnehmung) von Hamburg. Ich habe es hier wieder entdeckt, das mittlere in der dritten Reihe.
Aus 500 wurden 1000 Teile (Wasserschloss im Spessart) und Jahre später sogar 5000 Teile (Dolomiten). Puzzles waren von Ravensburger wie Taschentücher von Tempo, man kaufte sie bei Spielwaren Gotthold, und meine Mutter gab gerne Geld dafür aus, denn die Zeit in der ich puzzelte war die einzige, in der mein Zimmer aufgeräumt war.
Später kamen andere Hobbies, der Führerschein, die WGs, Lebensgefährtinnen, ein Beruf. Puzzles verstaubten auf Dachböden oder verschimmelten in Kellern, blieben aber irgendwie im Hinterkopf. Bei Besuchen im Spielwarengeschäft, das jetzt Toys 'R Us hieß, zog es mich nach wie vor verstohlen ins Puzzleeck, ab und zu kaufte ich auch eines für 'irgendwann' - 'irgendwann', wenn ich Zeit hab', fang' ich wieder damit an.
Neulich war dann 'irgendwann'. Vorübergehend gesundheitlich von meinem Hauptfreizeitvertreib - dem Laufen - abgehalten, war die Zeit gekommen. Im Buchclub musste ich noch im alten Quartal etwas kaufen, da fielen mir die 'Pferde im Dartmoor' ins Auge, 2000 Teile, Motiv gefällt mir, nicht ganz leicht, nicht richtig schwer, genau das Richtige für den Wiedereinstieg.
Dann war es wie Fahrradfahren: Ungläubiges Staunen, die alten Reflexe sind noch gespeichert im Unterbewusstsein. Teile fliegen an die richtigen Stellen, die Zeit fliegt davon. Der frei geräumte Schreibtisch zieht bei jedem Wetter magisch an. Soft-click-click-click. 'Puzzeln bis 10 Uhr' heißt: Um 2 Uhr nachts mach' ich wirklich das Licht aus. Sozialer Mensch bin ich nur, wenn gerade kein offenes Puzzle rumliegt (Selbstdisziplinierung klappt aber).
Meine jugendliche Prägung lässt mich immer noch zu Wandtapeten-Fotomotiven greifen. Vorläufig begrenzt die Tischgröße 120 x 80 noch hochfliegende Pläne. Mein Wunschpuzzle sind die 13.200-Teile-Dolomiten von Clementoni, auch wenn mich das gleiche Motiv, die gotische Kirche von Colfosco, schon mal vor über 20 Jahren mit 'nur' 3000 Teilen viel Mühe gekostet hat.
Viele der heute gängigen Motive sind nicht so meine Tasse Tee. Comics, Fantasy oder massiv nachbearbeitete Fotos mag ich nicht - dafür gibt es originelle und gleichzeitig knifflige Motive z.B. von Piatnik, die mich demnächst noch beschäftigen werden. Ich mag auch einige Gemälde, aber nichts ersetzt einen großen, tiefblauen, wolkenlosen Himmel. (ja, Krypt geht auch..)
Die Suche nach verlässlichen Angaben über die Qualität von Nicht-Ravensburger-Puzzlen ließ mich in diesem Forum anlanden, bei dem ich seit einigen Monaten mitlese. Die Keith-Haring-Mania ist schon ansteckend..
Ich habe mir unbekannte Puzzlebegriffe wie Rapport und Versatz kennen und fürchten gelernt, weiß jetzt von unterschiedlichen Stanzungen und den manchmal unlösbaren Problemen, die die mit sich bringen können.
Dennoch habe ich jetzt im Affekt das 18000er Weltkarten-Motiv mit der allseits beliebten Goldkante erworben, noch nicht wissend auf welcher Unterlage ich dies denn legen werde. Aber erstens hetzt das Projekt ja nicht, zweitens muss ich mich noch ein wenig warmpuzzeln bevor ich mich in die Profi-Ecke traue und drittens ist es jetzt Zeit, sich hier anzumelden, weil eines ist klar: aus der Puzzlenummer komm' ich so schnell nicht mehr raus.
Wenn ich das richtig verstanden hab: Ordner/Alben richten hier die admins ein. Ich hätte dann gerne eines unter 'Fortgeschrittene', bitte.
Liebe Grüße vom Silberfuchs