Digitale Retouche von Puzzle-Fotos

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Insa

    Häufig würde ich mir hier eher weniger Kreativität wünschen,sondern dass da einfach mal konkret steht was für ein Ort abgebildet ist

    @Insa genau das hatte ich gemeint. Vielleicht ist es für Ravensburger gerade eine echte Herausforderung, den konkreten Ort zu benennen ;) und nicht nur das Offensichtliche.

  • Tja, dem allem habe ich eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Es wurde alles gesagt, was ich auch dazu gesagt hätte.
    Ich möchte nicht wissen auf wie vielen Urlaubsfotos von irgendwelchen Leuten ich drauf bin. Ich habe auf jeden Fall jede Menge Fotos von Leuten, die mir einfach ins Bild gelatscht sind, oder sonst wie im Bild sind. Und daß in der Öffentlichkeit Menschen zu finden sind, welch eine Überraschung.


    Zu dem Thema Vorschläge an RV. Vielleicht hat ja der ein oder andere hier ein tolles Foto, das man denen mal zuschicken könnte. Die Welt besteht nicht nur aus Neuschwanstein, dem Eifelturm und SanFrancisco.
    Warum kann man nicht z.B. die Edition Iberica, oder die SwissEdition u.s.w. auch in Deutschland im Laden kaufen? Warum nur im Onlinehandel? Die letzten RV Motive die mir gefielen, war die nature-edition. Obwohl ich bei dem einen auch nicht sicher bin, daß da nicht nachgeholfen wurde.


    Und ein Gebäude irgendwo in eine Landschaft zu stellen, nur damit das Motiv einfacher wird. Das ist ja wohl der letzte Schwachsinn. :thumbdown:

  • Mir würden auch die nur in GB erhältlichen Puzzles sehr gut gefallen. Finde das auch sehr schade, dass die hier nicht im Laden erhältlich sind.
    Oder Susi_Puzzlemalerin's Kollektion .... :love:


    Vorschlag für ein neues: 50.000er Darth Vader und den Todesstern vor schwarzem Hintergrund - in einem Beutel; dann brauchen die sich wegen der Ränder nichts mehr einfallen lassen -bruell-


    euromania: Die Burg und die Schafe stammen auch aus der Knipskiste des Fotografen (allerdings aus einem anderen Bild) . Die "natürlichen" Wald-Bilder von Herrn Hefele gibt es übrigens bei Schmidt; die haben die Bilder so genommen, wie sie waren und wollten nichts geändert haben.

  • Ich hatte "Die Grüne Insel" am Freitag im Laden mal aus dem Regal gezogen. Da ich von den Veränderungen schon wußte, habe ich es auch gesehen. Aber ich vermute mal, wenn man es nicht weiß, fällt einem die Verfälschung auf dem Kartonbild nicht auf. Man steht ja nicht mehrere Minuten am Regal und untersucht jeden Quadratzentimeter des Motivs. Am fertigen Puzzle fällt es dann wahrscheinlich auf, weil man dann eben bereits mit der Nase ewig über jedem Teil gehangen hat.



    Was die Persönlichkeitsrechte betrifft, finde ich, daß niemand auf einem veröffentlichten Bild identifizierbar sein sollte. Menschenmassen auf einem Puzzle sind für mich also kein Problem, da die Schärfe nicht ausreicht, um Gesichter zu erkennen.
    Aber Ihr müßt zugeben, daß die Puzzle aus den 70ern und 80ern einfach unheimlich "alt" wirken, weil die Leute in der entsprechenden Mode gekleidet sind. Und das wäre auch der Fall, würde man heute eine Straßenszene mit Autos und Menschen photographieren. In spätestens 15 Jahren würde das Motiv dann alt aussehen.
    Für Photographen, und für Bildagenturen, die soche Bilder heute verwalten und verkaufen, wäre das quasi eine zusätzliche finanzielle Belastung: eine schleichende, inflationäre Entwertung von Bildbeständen, bei denen das eigentlich nicht sein müßte: d. h. gerade bei einer Umgebung, die unverändert bleibt (Markusplatz, Tower, Grand Canyon, etc.), scheint es logisch, alles datierbare auf dem Bild zu vermeiden, bzw. hinterher zu löschen: also in erster Linie Menschen und Autos, aber auch Markisen und Sonnenschirme mit Logo, etc. So läßt sich das Bild auch in 10 oder 15 Jahren noch verkaufen.

  • So läßt sich das Bild auch in 10 oder 15 Jahren noch verkaufen.

    macht man halt ein aktuelles und hat nicht nur den Kommerz im Kopf, ist doch auch ein Ansatz. Außerdem macht doch vielleicht gerade die historische Einordnung den Reiz eines Bildes aus, da man im Laufe der Jahre7-zehnte verfolgen kann, wie sich Bereiche entwickeln/verändern


    finde ich, daß niemand auf einem veröffentlichten Bild identifizierbar sein sollte

    das fordern vor allem die, die leicht angesäuselt barbusig auf YouTube zu finden sind und dann meinen, ein Foto, auf dem sie von hinten erwischt werden, verletze ihre Persönlichkeitsrechte. ?(


    Ich denke nach wie vor, wenn um das Thema nicht gekünstelt ein großer Hype gemacht würde, wäre es deutlich entspannter, aber die Welt ist, wie die Welt ist. :)

  • Was das Wischiwaschigeschwafel von Ravensburger wert ist, zeigt dieses aktuelle Beispiel einer Verschlimmbesserung dieses Herstellers.


    Zum Vergleich:
    Der neue Ravensburger 3.000er: http://static.images.ravensbur…duktseiten/1024/17076.jpg
    Bild ohne Box: http://static.images.ravensbur…ktseiten/1024/17076_1.jpg
    Das Originalfoto: http://file.vforum.vn/hinh/201…nguyen-da-dong-van-12.jpg
    (In den Hügeln von Hà Giang, im Norden von Vietnam - Puzzletitel noch unbekannt)


    Scheinbar will man dem kürzlich erschienen Trefl-3.000er Paroli bieten ..
    Das Puzzlemotiv: http://zabawkownia.com.pl/user…893b656b04f49631ddc42.jpg
    Das Originalfoto: http://goremepalacestonehouse.…es/213515455454654654.jpg
    (Puzzletitel: "Ballons über Kappadokien")
    Trefl hat hier ja "nur" die Lichtverhältnisse geändert, den großen Ballon noch minimal vergrößert und den Himmel ausgetauscht - ohne Letzteres geht's bei dem Hersteller ja nicht.


    So schön es ist, dass Landschaftsaufnahmen ein wenig zurück in Mode kommen, das "Pimpen" vermeintlich unspektakulärer Motive empfinde ich als sowas von lästig.

  • Das ist ja fürchterlich, mit hätte in beiden Fällen das Original wesentlich besser gefallen.
    Warum macht man sowas? Dadurch wird das Motiv weder leichter noch schöner.


    Ich finde es ja schön, daß Landschaften wieder mehr im Kommen sind. Aber muß es denn so sein?

  • Mir wäre es lieber gewesen, Ravensburger hätte die beiden Ballons weg-retouchiert - das wäre eine echte Verbesserung des Motivs gewesen. Zwei weitere Ballons hinzu zu erfinden geht gar nicht.


    Leichte Farbkorrekturen kann ich akzeptieren, v. a. wenn sie der Schärfe des Motivs dienen.
    Und wenn man die beiden "Originalballons" auf dem Bild unbedingt behalten will, akzeptiere ich sogar, daß man das Design des einen Ballons ändert (zwei identische Ballons sehen sonst wie eine billige Photoshop-Arbeit aus - was es vielleicht auch ist??). Aber, wie gesagt, m. M. hätte man die ursprünglichen Ballons besser ganz beseitigt.


  • Ich habe mal versucht, den Brunnen über eine Bildersuche zu finden bzw. über die Gravur an der Vorderseite (wenn ich richtig lese "1993").Bisher hatte ich keinen Erfolg aber vielleicht kommt jemand im Urlaub mal an diesem Brunnen vorbei.
    Bleibt nur die Frage, wo der nun steht: Die Spiegelung im Brunnen wirkt auf mich eher wie "Haus mit Fenster", also steht der evtl. irgendwo auf 'nem Marktplatz.


    Jetzt ist mir dieser Brunnen zwei Jahre später doch tatsächlich in seiner (vermutlich) natürlichen Umgebung begegnet: http://www.ebay.de/itm/382244693738
    Und ja, "Haus mit Fenster" war keine falsche Vermutung.


    Ich habe anhand des Berggipfels im Hintergrund, des Hohen Göll oberhalb von Berchtesgaden/Schönau, versucht den Brunnen zu lokalisieren, aber ohne Erfolg. Das Foto dürfte den Gipfel aus westlicher (bzw. aus Westnordwest) Richtung zeigen.

  • Wenn man diese Ansicht betrachtet, kommt das schon sehr gut hin und ist aus Richtung WSW. Somit müsste das Haus mit dem Brunnen (wenn denn tatsächlich vorhanden) etwa in Schönau am Königssee, Faselberg, Königsse oder den Hütten im Umkreis zu finden sein.

  • Ich hab mal meine alten Urlaubsfotos von Schönau durchgeschaut - schade, das Haus mit Brunnen ist nicht drauf - aber das war auch vor 1993 ...

  • Hallo,


    zum Thema „manipulierte Puzzlemotive“ beschäftigt mich seit einiger Zeit das Motiv „Chateau d’Amboise“ von Ravensburger. Es ist eines meiner Lieblingspuzzle aus meiner zweiten Puzzlephase, die in den 1970ern stattfand.


    Das Motiv:



    Nicht zuletzt wegen dieses Sehnsuchtsorts hatte ich für den Sommer 2020 einen Aufenthalt in Amboise gebucht. Covid-19-bedingt stornerte ich den Aufenthalt.


    Bei der Vorbereitung des Aufenthalts sah ich mir die Luftbilder im Internet an:


    https://www.google.de/maps/@47…,300m/data=!3m1!1e3?hl=de


    (am besten zoomt ihr etwas hinein)


    Was ich sah, verunsicherte mich: Das Ravensburger Motiv suggeriert eine verhältnismäßig kleine, übersichtliche Anlage. Hingegen zeigt das Luftbild eine durchaus weitläufige Anlage.


    Gemäß dem Motiv ist anzunehmen, dass zwischen Schlossanlage und Loire nur ein schmaler Streifen liegt. Maximal eine Häuserreihe und eine ein- oder zweistreifige Straße dürfte dort Platz finden. Ich würde einmal 25 m schätzen.


    Hingegen zeigt das Luftbild zwischen der Schlossanlage und der Loire nicht nur eine Häuserreihe, sondern einen kompletten Baublock, dazu eine Stadtstraße sowie darüber hinaus eine breite Uferstraße plus Gewässerböschung (den Parkplatz können wir vernachlässigen; dieser ist sicherlich erst gebaut worden, nachdem das Ravensburger Photo aufgenommen wurde). Der Abstand beträgt mehr als 90 m und somit ein Mehrfaches von dem, was das Motiv suggeriert.


    Nun könnte man annehmen, dass die Loire seit den 1970er Jahren verschmälert worden sei und dass die Bebauung und die Uferstraße verbreitert wurden. Dass dies nicht zutreffend ist, zeigt eine historische Karte:


    https://fr.m.wikipedia.org/wik…7%C3%89tat_major_1866.jpg


    Im Gegenteil: Die Loire wurde zum Teil verbreitert … Zudem dürften die Häuser der Baublöcke zwischen Schloss und Loire mehrheitlich vor 1970 errichtet worden sein.


    Ebenso erscheint der Abstand zwischen der vorderen festungsartigen Wand und der vorderen Häuserreihe nicht sonderlich üppig. Das Luftbild zeigt hingegen einen Abstand von ca. 20 m, der es zuließ, eines Tages Stellplätze und Straßen bzw. Wege anzulegen. Der Unterschied im Vordergrund ist allerdings nicht so deutlich wie der Unterschied zwischen Motiv und Realität hinter dem Schloss. Insofern stelle ich meinen Verdacht, dass die Realität auch im Vordergrund aufgehübscht wurde, zurück.


    Letztlich erscheint das Schloss dichter an die Loire gerückt worden zu sein als es in Realität ist.


    Auch wenn man einmal perspektivische Verzerrungen vernachlässigt: Meine Wahrnehmung ist, dass die Realität in der Tiefe bearbeitet wurde, dass also Gegebenheiten herausgenommen wurden, vornehmlich hinter dem Schloss …


    Vielleicht irre ich, aber ...


    Was meint ihr?



    Euer Klaus


    P.S.:


    Weitere Einblicke gibt dieser Ausschnitt, wenn ihr die 3D-Einstellung aktiviert und in das Bild hineinzoomt:


    https://www.google.de/maps/@47…9.41t/data=!3m1!1e3?hl=de

  • Wenn man sich die 3D-Ansicht so hinschiebt wie beim Puzzle zu sehen, finde ich da keinen großen Unterschied, was die Entfernungen zum Fluß (Hauserreihe) und dem vorderen Bereich angeht.


    Eines der Häuser am Fluß ist ja auch noch zu sehen und auch die Straße zwischen Festung und Häuser im Vordergrund sind ähnlich der alten Aufnahme vom Puzzle.


    "It's magic!"... naaa, nur Perspektive.

  • ...Eine Funktion, die die Höhe des Betrachtungsstandortes in google maps ändert, habe ich leider nicht gefunden. Muss man sich dafür anmelden?...

    Bei Google-Maps kannst Du mit Hilfe der Street View-Funktionen die Betrachtungsperspektiven ändern... Klappt nicht überall, aber hier schon!