Ich habe mal (gebraucht) eines dieser 500-teiligen 3D-Puzzle geschenkt bekommen, die in Supermärkten verkauft werden. "Visual Echo" steht drauf, und Bookmark als Herausgeber.
Da ich ja z. Zt. versuche, etwas mehr Ordnung in meine Vorräte zu bringen, habe ich die Teile gezählt. Mir ist schon beim Zählen schlecht geworden, weil meine Augen die Teile wg. des Hologramms nicht fokussieren konnten. Beim Puzzlen müßte das ja noch 20 mal schlimmer sein?
Darum geht's mir hier aber eigentlich gar nicht. Ich fand die Anzahl der beschädigten Nasen unerträglich hoch. Ich muß beim Zählen von Puzzlen immer mal wieder die Motivschicht bei dem ein oder anderen Teil wieder ankleben. Aber bei diesem „3D-Puzzle“ war ich stundenlang nur mit Kleben beschäftigt.
Es ist dann zusätzlich frustrierend, daß es sich um ein Billigpuzzle mit eher bescheidener Qualität handelt. Wenn ich Teile bei einem Pelikan oder MB Puzzle aus den '70ern klebe, dann gibt mir das wenigstens das Gefühl, daß ich zur Erhaltung eines "antiken Stücks“ beitrage. Bei einem modernen, kitschigen Gimmickpuzzle aus dem Supermarkt stellt sich dieses Gefühl naturgemäß nicht ein.
Für mich stellt sich in Bezug auf dieses 3D-Puzzle daher eine Herstellungs- und Technologiefrage:
Die einzelnen Papierschichten lösen sich recht leicht voneinander - da könnte der Hersteller sicher mit besserer Qualität etwas aushelfen. Aber die (dickere) Hologrammschicht scheint mir aus Kunststoff zu sein? Sie ist steif und unnachgiebig.
Ich gehe daher davon aus, daß solche Puzzle sich nur sehr schlecht wieder auseinandernehmen lassen - was der Hauptgrund für die vielen beschädigten Nasen sein dürfte.
Da die Motivschicht insgesamt andere Materialeigenschaften hat als die unteren Papierschichten, reduziert das vermutlich ohnehin langfristig den Zusammenhalt der Schichten.
Und ein weiterer großer Haken bei diesem Material: ist die Motivschicht an einer Nase erstmal abgelöst, und wird sie nicht sofort repariert, dann landet das Teile mit allen anderen im Beutel/Karton und im Laufe der Zeit üben andere Teile immer wieder Druck auf die beschädigte Stelle aus: der Kunststoff bekommt einen steifen Knick und die Motivschicht steht dann einfach schräg ab. Das läßt sich auch nicht wieder hinbiegen. Ich habe solche Nasen dann mit viel Druck geklebt, aber selbst wenn das funktioniert: die Spannung des Knicks bleibt ja auf ewig bestehen, während der Klebstoff mit der Zeit nachläßt; die Motivschicht wird sich wieder lösen, und sie wird wieder schräg abstehen.
Ich gehe davon aus, daß ein Hologramm diese Art von Material zwingend braucht. In puncto Technologie scheint mir das Problem daher nur "heilbar", wenn der Hersteller ganz auf den Pappunterbau verzichtet und einfach durchgehende Kunststoffteile produziert (à la Pintoo oder den Puzzlebällen von Ravensburger). Das wäre dann natürlich eine andere Art von Puzzle-Legen und spricht einige Leute nicht an; von den Produktionskosten mal ganz abgesehen.
Kennt Ihr die beschriebenen Probleme von anderen Hologramm-Puzzlen auch? Ich kann nach dem "Studium" des mir vorliegenden Exemplars eigentlich nur davon abraten, diese Puzzle gebraucht zu erwerben. Neu ist das was anderes, da verlagert sich dann das Problem ggfs auf den nächsten Besitzer. Aber ich würde vermutlich von dem Hologramm so oder so Kopfschmerzen bekommen, daher käme ein Neukauf für mich auch nicht in Frage.