@Mac_gc Zunächst mal meinen vollen Respekt für Deine sehr ansprechend formulierte Kontaktaufnahme mit Ravensburger.
Mich interessieren neue Puzzles nur noch ab 3.000 Teilen. Bei den kleineren gibt es genug Auswahl. Wenn ich da Ravensburger nicht mag, kann ich mich anderer Hersteller bedienen. Ich habe daher nur zwei Wünsche an Ravensburger:
1) Den Willen, das leidige Farbproblem bei den Übergängen zwischen den Stanzbereichen der Puzzles ab 9.000 Teile endlich anzugehen. Man wähnte sich doch eigentlich schon längst so weit, sämtliche vier 12.000er (1983, 1985, 1998, 2000) hatten doch nur geringe Farbabweichungen, mit der Ausnahme weniger Einzelexemplare. Noch 2010 traute man sich beim Wasserstelle-18.000er (2010) an vielfarbige Übergänge, die sieben danach erschienenen 9k+ Puzzles haben alle diese feigen, mehr oder minder künstlichen Unterteilungen. Was für ein großartiges Puzzle hätte das New York 32k werden können, ohne die Gefängniszellenoptik!
Der Unterschied liegt auf der Hand. Man vergleiche die steife Gestaltung des 40k Disneys (sogar die Filmrollen müssen an den "Nahtstellen" aus dem Motiv verschwinden) mit dem quirligen neuen Clementoni 13k. Will man sich bei Ravensburger ewig um diese Fragestellung herumdrücken, aber weiterhin alle paar Jahre ein neues, größtes Puzzle auf den Markt bringen?
2) Mehr Mut zur Vielfalt. Ravensburger hat, wieder nur auf Großpuzzles ab 3.000 Teile bezogen, die Tendenz, längstmöglich an Trends festzuhalten. Vier David Penfound Puzzles mit 9k oder 18k innerhalb von 4 Jahren, davon waren die letzten beiden eigentlich überflüssig und sicher auch keine Kassenschlager (18k Paradiesischer Sonnenuntergang 2012, 9k Dschungeltiere 2013). Nach einigen Jahren der Sortimentsbreite, mit originellen, eigenständigen Titeln (5k Rizzi 2011, 5k Faszination Erde 2013, 3k Oceania 2016) oder gelungenen VÖs in seltener berücksichtigten Genres (3k Seurat 2013, 3k Sognefjord 2015, 3k van Gogh 2015) scheint mir jetzt eine Fixierung auf Lizenzartikel (Disney, Star Wars, gerüchteweise Minions) zu folgen. Keine Frage, gerade die 5k Titel von Star Wars und Disney halte auch ich für absolut gelungen, eine Hollywood-Monokultur sollte daraus aber nicht werden.
Mut hieße für mich: Ein 5k "Food"-Motiv in der Art des 1.200ers 'Würzige Weltkarte'. Mal wieder ein 5k Landschaftsmotiv, das letzte kam 2003! (Going/Kaisergebirge). Aber nicht wieder Dolomiten/Geislergruppe. Zum Beispiel Lofoten. Meinetwegen auch behutsam nachbearbeitet, aber nicht alle Kontrastregler auf 10. Und nix rein retuschieren was nicht da ist. Unser Planet ist schön genug. (Also keine falsch belichteten Kreuzfahrtschiffe in Ufernähe, siehe 3k Faszination Norwegen 2011). Oder nach all den Tigern aus dem Computer mal ein Foto von wirklichen Tieren in 5k!?
P.S. Den mehrfach geäußerten Wunsch nach aussagekräftigeren Titeln teile ich übrigens. Ein neuer 1.000er zeigt die Antoniuskapelle in Selmnau, Stadtteil von Wasserburg, mit dem Gipfel des Säntis, auf der gegenüberliegenden, schweizer Seite des Bodensee, im Hintergrund. Das Puzzle heißt "Wasserburg am Bodensee".